Wiederverwendbarkeit von Inhalten - pro und contra

Warum für einen einzigen Termin vier Inhalte angelegt werden

Veröffentlichungsdatum

Auf den ersten Blick erscheint es umständlich, mehrere Inhalte anzulegen. Die Stärke des Prinzips zeigt sich erst auf Dauer: Das Pflegen der Informationen wird immer effizienter.

Etwas enervierend beim ersten Anlauf

Zugegeben, wer eigentlich nur schnell einen einzigen Terminhinweis eintragen möchte, wird von unserer Plattform ein bisschen gestresst:

  1. Veranstaltungsbeschreibung anlegen (kein Feld für den Termin)
  2. Mitwirkende anlegen - optional, wäre aber natürlich schön. Also in einem 2. Tab ein Profil für das Ensemble erstellen
  3. Termin dazu anlegen.
  4. Veranstalter:in muss angegeben werden (ja, tut uns leid, aber ist bei einer öffentlichen Veranstaltung nun einmal Pflicht). Vielleicht ist das in diesem Fall das Ensemble und man erspart sich das Anlegen eines weiteren Profils
  5. Bei einer "vor Ort"-Veranstaltung brauchen wir natürlich eine Adresse. Und schon wieder soll ich einen anderen Inhalt auswählen oder neu erstellen

Schon beim zweiten Eintrag macht es kaum noch Arbeit

Nun ist aber diese Plattform nicht dafür da, dass mal eben schnell Terminhinweise abgeworfen werden. Das zeigt sich, wenn man einen weiteren Termin anlegen möchte:

  1. Veranstaltungsbeschreibung - ist schon da. Wenn ich hier mit der Schaltfläche "Termin anlegen" starte, werden einige Felder schon vorbelegt
  2. Mitwirkende - sind schon da
  3. Termin anlegen: Datum und Dauer anlegen
  4. Veranstalter:in - ist schon angelegt, nur noch auswählen
  5. Ort - ist schon angelegt, nur noch auswählen

Wie Plattformbetreiber:innen zuarbeiten können

OpenCulturas wird typischerweise von einer Betreiberin für eine spezielle Zielgruppe angeboten, die in großen Zügen schon bekannt ist. Das kann ein Verband eines Bühnenfachs sein, der seine Mitglieder kennt. Das kann eine Kommune sein, die ihre kulturellen Einrichtungen kennt. Lückentext: Das können [wir] sein, die [unsere Zielgruppe] kennen.

Wir können also schon ein paar Inhalte vorbereiten: Veranstaltungsorte anlegen, uns bekannte Ensembles aus der Region eintragen, die Liste der typischen Veranstalter:innen einarbeiten. Dann informieren wir unsere "üblichen Verdächtigen", dass sie sich registrieren sollen und die vorbereiteten Profile übernehmen können, um diese mit tollen Bilder und Informationen anzureichern.

Wenn sich jetzt weitere Akteur:innen registrieren, starten sie nicht auf einer leeren Plattform und wir haben ihnen schon ein paar Schritte abgenommen. So könnte schon der "erste Anlauf" deutlich weniger enervierend ausfallen, die Schritte 4 und 5 so einfach sind wie oben beim "zweiten Eintrag" beschrieben.

Warum überhaupt so umständlich?

Besucher:innen der Plattform sollen stöbern können und trotzdem keine Information verpassen. Deshalb werden für Inhalte, die miteinader zusammenhängen, immer automatisch gegenseitige Teaser erstellt. Gerade darum muss sich niemand kümmern, und man würde auch gar nicht darüber nachdenken, bis man es vermissen würde:

  • Wann tritt dieses Ensemble das nächste Mal auf?
  • Und ist die Bühne in meiner Nähe?
  • Ach sieh an, sogar ganz in meiner Nähe, und ich kannte sie noch gar nicht. Wer tritt denn da sonst noch so auf?
  • Oh, die haben ja einen vollen Kalender. Ob die anderen Termine auch interessant für mich sind?
  • Ah, da gibt es ja die Tags "Impro-Theater" und "Poetry-Slam". Improvisationstheater mag ich ja immer.
  • Interessant, auf dieser Seite finde ich ja alle Künstler:innen, Veranstalter:innen und Bühnen, die mit "Impro-Theater" getaggt sind. Und sogar Artikel im Magazin dazu. Ich glaube, ich muss nochmal wiederkommen.

Dieses Stöbern machen die vielen Verknüpfungen möglich. Dadurch, dass ein Veranstaltungsort eine eigene Inhaltsseite hat, auf die beim Anlegen eines Termins einfach verwiesen wird, hat der Ort automatisch einen eigenen Kalender auf dieser Seite. Hier tauchen alle Termine auf, die auf diesen Ort "zeigen". Das gleiche Prinzip funktioniert auch bei allen anderen Verknüpfungen von Inhalten.

Das Prinzip würde allerdings nicht funktionieren, wenn man beim Einpflegen eines Termins die Adresse der Bühne, Veranstalter:in und Mitwirkende in ein Freitextfeld schreibt. Einmal ganz davon abgesehen, dass man diese Informationen für jeden Termin kopieren und einfügen müsste, was dann praktisch bei jedem weiteren Termin einfach nur enervierend bliebe.

 

Dieser Artikel steht unter der Creative-Commons-Lizenz CC-BY-SA.
Das bedeutet: verwendet ihn, wo ihr wollt - "aber schreibt meinen Namen richtig".

Autor:in

Meike Jung

Konzepterin